Die stille Krise: Depressionen in Deutschland und ihre Folgen
Depressionen ist ein Thema, das oft im Schatten steht, obwohl es Millionen von Menschen betrifft. In Deutschland sind jedes Jahr rund 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen – das sind etwa 17,8 Millionen Menschen. Doch nur 18,9 % von ihnen suchen professionelle Hilfe. Warum? Stigmatisierung, Unwissenheit und mangelnde Versorgung sind nur einige der Gründe.
Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählen in Deutschland:
- Angststörungen: 15,4 % der Bevölkerung
- Affektive Störungen (wie Depressionen): 9,8 %, darunter 8,2 % mit unipolarer Depression
- Störungen durch Alkohol- oder Medikamentenkonsum: 5,7 %
Ein wachsendes Problem
Die Situation verschärft sich. Depressive Symptome haben sich seit 2019 nahezu verdoppelt, und auch Angstsymptome zeigen einen ähnlichen Trend. Ende 2022 meldeten 20 % der Bevölkerung auffällige depressive Symptome – ein alarmierendes Zeichen.
Besonders betroffen sind:
- Frauen
- Jüngere Menschen
- Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau
Der Preis psychischer Erkrankungen
Psychische Erkrankungen zählen zu den vier Hauptursachen für den Verlust gesunder Lebensjahre in Deutschland. Menschen mit solchen Erkrankungen leben im Durchschnitt 10 Jahre kürzer als die Allgemeinbevölkerung. Noch erschreckender: Im Jahr 2022 nahmen sich etwa 10.100 Menschen das Leben – eine Zahl, die seit 2015 nicht mehr so hoch war. Zwischen 50 und 90 % der Suizide stehen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen.
Warum handeln wichtig ist
Psychische Erkrankungen sind keine Schwäche, sondern ein Gesundheitsproblem, das Aufmerksamkeit, Verständnis und professionelle Hilfe erfordert. Doch das deutsche Gesundheitssystem steht vor Herausforderungen:
- Es gibt zu wenige Fachärzte und Fachärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie.
- Viele Betroffene haben Angst vor Stigmatisierung oder wissen nicht, wo sie Hilfe finden können.
Was kannst du tun?
- Aufklären: Sprich offen über psychische Gesundheit, um Stigmata zu durchbrechen.
- Helfen: Wenn du jemanden kennst, der Symptome zeigt, unterstütze ihn dabei, Hilfe zu suchen.
- Selbst handeln: Nimm deine eigene psychische Gesundheit ernst und suche bei Bedarf Unterstützung.
Gemeinsam für mehr psychische Gesundheit
Die Zahlen zeigen: Es gibt viel zu tun, um die psychische Gesundheit in Deutschland zu verbessern. Indem wir reden, helfen und handeln, können wir dazu beitragen, dass Betroffene die Hilfe bekommen, die sie brauchen.
Teile diesen Beitrag, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen. Gemeinsam können wir die stille Krise in den Fokus rücken und etwas verändern.
Quellen
Weitere Informationen und detaillierte Statistiken finden Sie im DGPPN Factsheet.